Muten wir unseren Haaren zu viel zu, kann Spliss entstehen. Die gute Nachricht: Sie können ihn selbst entfernen. Wir zeigen, wie es geht.
Lange und gesunde Haare sind der Traum vieler Frauen. Es gibt jedoch einige Haarkrankheiten, die der individuellen Haarpracht gefährlich werden können. Eines der am häufigsten auftretenden Probleme ist Spliss. Haarspliss hat verschiedene Ursachen. Betrifft er das eigene Haar, zieht er in der Regel immer einen Schnitt der Strähnen nach sich.
Lange Haare sind für Spliss besonders anfällig
Ist Haar von Spliss betroffen, wird häufig von “krankem” Haar gesprochen. Tatsächlich ist Haarspliss zwar unangenehm und lästig, er stellt aber keine Haarkrankheit im eigentlichen Sinne dar. Haarspliss zeigt sich immer in Form einer geteilten Haarspitze und das Haar wird spröde. Zunächst spalten sich tatsächlich nur die Spitzen. Bleibt Spliss unbemerkt oder unbehandelt, kann sich die Spaltung bis zur eigentlichen Haarwurzel ziehen und damit das komplette Haar betreffen.
Grundsätzlich kann Haarspliss bei allen Haarlängen entstehen. Lange Haare sind dafür aber besonders anfällig, was in erster Linie dem Aufbau der langen Strähnen geschuldet ist. Weiterhin werden Kurzhaarfrisuren in deutlich kürzeren Abschnitten geschnitten, sodass eine mögliche Spaltung der Haarspitzen keine Möglichkeit hat.
Auch an kurzen Haaren kann unter Umständen Spliss entstehen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn das Haar stark beansprucht wird. Sowohl häufiges Blondieren als auch die regelmäßige Verwendung von besonders aggressiven Stylingprodukten trägt zur Entstehung von Spliss bei kurzen Haaren bei.
Ursachen für Spliss
Spliss kann natürliche, mechanische oder auch chemische Ursachen haben. Wie die Haut sind auch die Haare täglich einer immensen Beanspruchung und starken Belastung ausgesetzt. Umwelteinflüsse hinterlassen mit der Zeit ihre Spuren und begünstigen die Entstehung von Spliss.
Insbesondere intensive Sonneneinstrahlung sowie trockene Luft sind selbst für gesundes Haar eine enorme Herausforderung und können nicht nur zu Spliss, sondern auch zu glanzlosen und spröden Haaren führen. Damit sind die gespaltenen Haarspitzen häufig auch ein saisonales Problem.
Mechanische und chemische Splissursachen lassen sich vor allem auf Stylinggewohnheiten zurückführen:
- Häufiges Haarefärben
- Häufiges Blondieren
- Verwendung aggressiver Stylingprodukte
- Dauerwelle
- Häufige Anwendung von einem Glätteisen
- Reibung
- Heißes Föhnen
Pflegeprodukte halten nicht, was sie versprechen
Spliss sorgt dafür, dass das Haar auf Dauer ungepflegt und wenig ansprechend aussieht. Vor allem wenn die Haare bereits eine beachtliche Länge erreicht haben, tun sich viele Frauen schwer damit, den Spliss einfach abzuschneiden. Die Kosmetikindustrie wirbt deswegen immer wieder mit Pflegeprodukten, mit denen sich Spliss ganz ohne Abschneiden beseitigen lässt.
So sollen die in den Pflegeprodukten enthaltenen Inhaltsstoffe wieder für eine glatte Oberfläche der Haare sorgen. Die abgespaltenen Haare sollen dadurch quasi wieder zusammengefügt werden.
Doch auch mehrere Anwendungen der Produkte zeigen, dass sie ihr Versprechen in der Regel nicht halten. Stattdessen bleiben die gespaltenen Haare wie bei einem aufgerauten Seil erhalten.
Spliss nicht unbehandelt lassen
Auch wenn die von der Industrie beworbenen Pflegeprodukte nicht helfen, sollte Spliss in keinem Fall unbehandelt bleiben. Es gibt vor allem zwei Möglichkeiten, um die gespaltenen Haare loszuwerden.
Der sogenannte Spliss-Schnitt ist für die meisten Frauen das Mittel der Wahl. Am einfachsten ist es, den Splissschnitt vom Friseur vornehmen zu lassen. Mit ein wenig Geduld und Ruhe kann er aber auch selbst durchgeführt werden.
Wer den Splissschnitt zu Hause selbst vornehmen möchte, braucht neben einem Handtuch vor allem einen Abteilkamm sowie eine scharfe Friseurschere.
- Scharfe Klingen: Candure Haarschneideschere mit einem glatten Oberfläche und konvexe Kanten das tun die Haarspitzen nicht beschädigen oder spalten….
Der Splissschnitt ist relativ zeitaufwendig, das Ergebnis entschädigt aber für den hohen Aufwand.
So gelingt der Splissschnitt Schritt für Schritt:
- Nachdem ein Handtuch auf den Schoß gelegt wurde, wird die erste Haarsträhne geteilt.
- Anschließend erfolgt das Eindrehen der Strähne in Richtung Haarwurzel.
- Während des Eindrehens, wird der Spliss der einzelnen Haare sichtbar. Die gespaltenen Spitzen springen aus der Strähne heraus.
- Die von Spliss befallenen Haarenden werden nun mit einer Schere abgeschnitten.
- Nach Behandlung der ersten Strähne wird mit der Nächsten ebenso verfahren.
Gerade beim Abschneiden der splissigen Haarenden ist besonders wichtig, dass mit einer sehr scharfen Schere gearbeitet wird. Dadurch wird ein weiteres Ausreißen der Haarenden vermieden und ein sauberer Schnitt ist möglich.
Für den Splissschnitt kann auch wie folgt vorgegangen werden:
- Nachdem eine Haarsträhne von den restlichen Strähnen abgeteilt wurde, wird diese zwischen die Finger geklemmt.
- Während sich die Hand nach unten bewegt, sind die Finger nach vorn gebogen.
- Durch die Bewegung der Hand lösen sich die Haarspitzen von der eingeklemmten Strähne. Der Spliss kann nun ganz einfach abgeschnitten werden.
Auch bei dieser Methode muss Strähne für Strähne angeschaut und behandelt werden. Für den Splissschnitt sollten wenigstens ein bis zwei Stunden Zeit eingeplant werden. Wichtig ist dabei, dass besonders vorsichtig vorgegangen wird. Ist die Schere nicht scharf genug oder sind die Strähnen zu dick, werden die Haare rasch verschnitten. Darunter leidet vor allem die eigene Frisur, die weniger schöne Kanten bekommt.
Im Video finden Sie eine anschauliche Anleitung zu beiden Methoden:
Was ist beim Splissschnitt zu beachten?
Auch wenn gerade bei langen Haaren der Splissschnitt unangenehm ist, ist er die einzige Möglichkeit. Nur durch Entfernung des Spliss können die Haarenden vollständig heilen. Pflegeprodukte verdecken den Spliss nur.
Wie schnell ein Splissschnitt wiederholt werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig ist unter anderem, ob das Haar eher trocken oder fettig ist. Gerade bei trockenem Haar ist es erforderlich, den Spliss monatlich auf diese Art und Weise zu entfernen. Nur so kann der Spliss mittelfristig erfolgreich behandelt werden. Mit einem Splissschnitt wird in der Regel nicht der komplette Spliss entfernt. Stattdessen sind dafür mehrere Behandlungen nötig.
Auch beim Splissschnitt muss vorsichtig gearbeitet werden, um eine unnötige Belastung für die Haare zu vermeiden. Grundsätzlich sollte auf zu viele Pflegeprodukte verzichtet werden. Die hier enthaltenen chemischen Inhaltsstoffe belasten das Haar enorm, sodass sie viel schneller brechen und der Spliss unaufhaltsam zunimmt.
Spliss vorbeugen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit denen der Entstehung von Spliss vorgebeugt werden kann. So sollten Haare immer sanft und vorsichtig gepflegt werden. Gerade im nassen Zustand sind sie sehr empfindlich, sodass hier auf ein starkes Bürsten verzichtet werden sollte.
Unnötige mechanische Belastung durch Reibung entsteht, wenn die Haare mit einem Handtuch trocken gerubbelt werden. Durch die Reibung spalten sich die Spitzen rasch auf. Stattdessen sollten die Haare mit dem Handtuch trocken getupft werden. Auch von der regelmäßigen Verwendung des Föhns muss abgeraten werden. Durch die Hitze wird das Haar unnötig stark belastet. Wenn Haare trotzdem geföhnt werden sollen, muss auf ausreichend Abstand geachtet werden.
Wichtig ist ebenso die Verwendung von Haaröl. Es pflegt die Haare intensiv und beugt der Entstehung von Spliss vor. Bei den Haarölen sollte auf pflanzliche Produkte wie Olivenöl und Kokosöl ausgewichen werden. Sie lassen sich leicht in die Haare einmassieren und spenden Feuchtigkeit.