Bettwanzen sind unangenehme Plagegeister, die sich nachts über unser Blut hermachen. Wir zeigen Ihnen, was Sie selbst gegen die fiesen Blutsauger tun können.
Nachts kommen sie aus ihren Verstecken, ernähren sich von unserem Blut und hinterlassen dabei fiese juckende Quaddeln. Die Rede ist von Bettwanzen. Forscher sind sich noch nicht einig, ob die nachtaktiven Blutsauger Krankheiten übertragen können. Da sie aber sehr unangenehm sind, sollten Sie sie umgehend bekämpfen oder besser noch bekämpfen lassen.
Für den Fall, dass Sie sich selbst des Problems annehmen möchten, haben wir für Sie einen „Fahrplan“, der Ihnen dabei hilft.
Bettwanzenbefall erkennen
Eine Bekämpfung der Bettwanzen ist erst möglich, wenn Sie das Ungeziefer zweifelsfrei identifizieren konnten. Typische Anzeichen für Bettwanzen im Haus oder in der Wohnung sind:
- lebende Bettwanzen – ovaler Körper, vor der Nachrungsaufnahme flach, danach prall
- tote Bettwanzen oder Nymphenhäute – Bettwanzen durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien und häuten sich dabei
- Bettwanzeneier – etwa ein Millimeter groß und transparent bis weiß-cremfarbig
- Bettwanzenbisse am Körper – meist mehrere Einstiche direkt nebeneinander
- Blutspuren an der Bettwäsche – können aber auch durch andere Insekten verursacht worden sein
- Kotspuren – kleine dunkelrote bis schwarze Flecken
- Geruch – Sekrete, um sich gegenseitig anzulocken, riechen süßlich
Anhand dieser Anzeichen können Sie auch feststellen, wie stark der Befall ist. Allein anhand der Bisse bekommen Sie einen Eindruck davon, wie viele Bettwanzen sich bei Ihnen tummeln. Haben Sie nur vereinzelt Bisse, können Sie von einer kleinen Population ausgehen. Viele Bisse und noch dazu an verschiedenen Körperstellen deuten dagegen auf einen starken Befall hin.
Wichtig ist vor allem, dass Sie erkennen, welche Räume von Bettwanzen befallen sind. Denn je stärker der Befall ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Sie die Plage ohne fachmännische Hilfe bekämpfen können.
Ordnung und Reinigung
Um gegen Bettwanzen vorzugehen, gilt es als erstes, unnötige Versteckmöglichkeiten zu beseitigen. Das bedeutet für Sie, dass Sie alles beseitigen oder reinigen sollten, worin sich die kleinen Blutsauger verstecken können. Achten Sie dabei darauf, dass Sie keine unbehandelten Dinge in andere Zimmer räumen, da Sie sonst womöglich die Plage ausweiten könnten.
Kleidung und Plüschtiere sollten Sie möglichst bei mindestens 50 Grad Celsius waschen und idealerweise anschließend in den Trockner geben. Nach der Behandlung sollten Sie die Kleidungsstücke und die Plüschtiere vorerst in einem anderen Zimmer verstauen. Verstauen Sie dieses dafür luftdicht in Plastik-Boxen oder in Mülltüten.
Alles, was Sie nicht waschen können, müssen Sie einzeln von Bettwanzen und ihren Eiern befreien. Je nach Gegenstand kommen dabei zum Beispiel folgende Möglichkeiten in Betracht:
- aussaugen beziehungsweise absaugen
- Behandlung mit Dampf
- mit Wärme behandeln
- Kieselgur aussteuen
- mit Anti-Bettwanzen-Sprays behandeln
Staubsaugen
Sie sollten das komplette Zimmer einmal gründlich saugen. Achten Sie darauf, dass sie in den Ecken und Kanten besonders gründlich saugen. Auch die Möbel sollten Sie absaugen und aussaugen – besonders das Bett, den Kleiderschrank und die Nachttische. Ein Schlitzschraubendreher hilft Ihnen dabei, Ritzen auf Bettwanzen zu untersuchen. Vergessen Sie auch nicht, die Möbel von der Wand abzurücken, um auch dahinter und darunter zu saugen.» Ganz wichtig: Entsorgen Sie den Staubsaugerbeutel anschließend sofort in einem Plastikbeutel luftdicht verpackt. Ansonsten könnte es sein, dass Die Bettwanzen wieder aus dem Beutel heraus krabbeln würden.
Dampfreinigen
Dampfreiniger eignen sich hervorragend zur Behandlung von Teppichen, Matratzen und ähnlichem. Dabei werden die Bettwanzen in allen Entwicklungsstufen abgetötet. Beachten Sie aber, dass eine Behandlung mit dem Dampfreiniger Feuchtigkeit verursacht. Damit sich kein Schimmel bildet sollten Sie die behandelten Materialien gut trocknen lassen und für ausreichend Lüftung sorgen.
Wärme
Mobile Teile können Sie auch luftdicht in einem Plastiksack verpackt in die Sonne legen. Nach längerer Zeit bei über 50 Grad Celsius sollten die Bettwanzen abgetötet werden. Zur Überwachung der Temperatur könnten Sie ein Funkthermometer verwenden:
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Kieselgur
Kieselgur ist ein weißliches Pulver, das hauptsächlich aus den Schalen fossiler Kieselalgen besteht. Die mikroskopisch kleinen Schalenbruchstücke beschädigen den Chitinpanzer der Wanzen und bewirken, dass diese austrocknen. Es eignet sich daher ideal zur Bekämpfung der fiesen Blutsauger. Verteilen Sie es dazu überall dort, wo sich diese verstecken könnten – zum Beispiel:
- Löcher und Ritzen in der Wand
- Ritzen an den Seiten von Steckdosen und Lichtschaltern sowie andere Bereiche, die Zugang zu Hohlräumen in der Wand liefern
- Bereiche hinter der Teppichkante
- Ritzen in Möbeln
Kieselgur ist für Mensch und Haustier ungefährlich, sollte aber möglichst nicht eingeatmet werden. Arbeiten Sie deshalb am besten mit Mundschutz.
Anti-Bettwanzen-Sprays
Sie können auch Matratzen, Teppiche andere Versteckmöglichkeiten mit Anti-Bettwanzen-Mittel besprühen. Hierbei sollten Sie aber in jedem Fall beachten, dass diese meist ein Biozid enthalten, dass sich nicht nur lange in der Atemluft halten, sondern auch Ihrer Gesundheit schädigen kann. Zudem sind Bettwanzen gegen viele Mittel immun, sodass diese womöglich überhaupt nicht wirken.
Hilfe vom Profi
Wie Sie sehen, ist es ziemlich umständlich, gegen Bettwanzen vorzugehen. Leider kann man als Privatperson oft überhaupt nicht abschätzen, wie groß das Problem wirklich ist. Und nicht immer bekommt man dieses selbst in den Griff. Deshalb ist es oftmals besser, einen Experten zu Rate zu ziehen. Dieser wird sich einen Überblick über die Situation verschaffen und kann Ihnen dann bei der Bekämpfung behilflich sein.