Bei der Küchenplanung sollten Sie vor allem auf Funktionalität achten. Wichtiger als ein schönes Design sind Stauraum und ergonomisches Arbeiten.
Wer eine neue Küche plant, fühlt sich mitunter überfordert. Das liegt einfach daran, dass bei der Küchengestaltung heute viel mehr Möglichkeiten umsetzbar sind. Natürlich müssen Sie sich nicht um jedes Detail kümmern – dafür gibt es professionelle Küchenverkäufer.
Sie sollten jedoch schon eine grobe Vorstellung davon haben, wie in etwa Ihre Küche aussehen soll. Das erleichtert dem Berater im Küchenstudio, letztendlich Ihre Traumküche zu entwerfen und erspart Ihnen später eine bittere Enttäuschung.
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Wenn ich im Bekanntenkreis nach dem Aussehen einer neuen Küche frage, dann tendieren vor allem Frauen schnell zu Antworten wie „in Rot und Hochglanzoptik“. Eine neue Küche bedeutet allerdings weit mehr als die Auswahl der Farbe und des Materials der Küchenfronten.
Ich selbst bin seit fast vier Jahren Besitzerin einer neuen Küche und habe heute noch die Worte meines Küchenberaters im Ohr „Eine Küche muss praktisch und funktional sein“ – und er sollte Recht behalten. Die schönste Katalogküche nützt nichts, wenn sie gar nicht in und zu Ihren räumlichen Gegebenheiten passt. Deshalb folgen nun Gedanken zur Küchenplanung, die Sie sich im Vorfeld machen sollten.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Neben der Funktionalität und dem Design spielt auch die Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle in der Küchenplanung. Denken Sie über die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien und energieeffizienten Geräten nach. Arbeitsplatten aus recyceltem Glas oder nachhaltig gewonnenem Holz, sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern seit Upcycling auch voll im Trend.
Bei den Elektrogeräten lohnt sich ein Blick auf die Energieeffizienzklassen. Moderne Kühlschränke, Öfen sowie Geschirrspüler verbrauchen deutlich weniger Strom und Wasser, was langfristig wiederum unseren Geldbeutel schont.
Wie wichtig ist Stauraum in der Küche?
Ein wichtiges Thema! Damit wäre fast alles gesagt. Denn wer bereits eine Küche hatte, kennt das Problem – Stauraum kann man nie genug haben. Und wenn Sie schon eine neue Küche planen, dann gleich mit entsprechend viel Stauraum.
💡TIPP: Geschirr, das täglich gebraucht wird – sprich Teller, Tassen sowie Gläser gehören in greifbare Höhe und am besten in einer Reihe aufbewahrt. Was hingegen nicht so häufig genutzt wird, kann dann dahinter einsortiert werden. Töpfe und Pfannen bewahre ich am liebsten in großen Schubladen (mit Selbsteinzug) auf. Hier lässt sich alles leicht entnehmen, auch wenn es übereinander gestapelt wird.
Effektive Stauraumnutzung in jeder Ecke
Viel Stauraum bekommen Sie auch, wenn Sie „tote Ecken“ effizient nutzen. Neben dem seit Jahren bekannten Drehrondell, gibt es inzwischen auch die Variante, bei der sich der Auszug komplett ausfahren lässt. In der Fachsprache nennt man diese Version Le-mans-Eckschrank. Dadurch lässt sich auch Geschirr leicht entnehmen, welches in der hintersten Ecke verstaut wurde.
Viel Platz und Übersicht im Apothekerschrank
Ein Muss bei meiner Küchenplanung war der Apothekerschrank. Auch wenn dieser nicht sehr breit ist, bringt er durch die Höhe und Tiefe viel Stauraum mit. Bedacht werden muss lediglich, dass genug Auszugsfläche nach vorn vorhanden ist, damit Sie jederzeit vollen Zugriff (von beiden Seiten) auf die dort gelagerten Lebensmittel etc. haben.
Elektrogeräte und Kochgelegenheit gut überlegt auswählen
An diesem Punkt bin ich bei meiner Küchenplanung fast gescheitert, deshalb empfehle ich jedem, sich schon im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, welche Art der Elektrogeräte eingebaut werden sollen und wie Sie am liebsten kochen.
Einbauherd oder Kochinsel?
Bei dieser Entscheidung sollten Sie realistisch bleiben und nach vorhandenem Platz in der Küche auswählen. Kochinseln sind eine Augenweide in jeder offenen Küche, bieten viel Stauraum unterhalb der Kochgelegenheit und sind oftmals Treffpunkt für gemeinsames Kochen sowie gemütliches Zusammensein.
Allerdings gilt zu bedenken, dass Kochinseln auch viel Platz benötigen, um richtig genutzt werden zu können. Bei Interesse empfehle ich deshalb, vorher einen Blick in den Ratgeber für Kochinseln auf kuechenspezialisten.de zu werfen. Eine Kochinsel kann nämlich nicht, anders als ein Einbauherd, mal eben schnell wieder ausgewechselt werden.
Standardmäßig werden überwiegend Kochfeld und Backofen getrennt voneinander eingebaut. Hierzu kann ich Ihnen nur raten, denn ein Backofen in Höhe der Arbeitsplatten erleichtert das Einschieben von Blechen etc. ungemein. Bei der Kochfeldvariante spielt Ihr persönlicher Geschmack eine große Rolle. Sowohl Ceranplatten als auch Induktionsplatten haben ihre Vorteile. Ich selbst habe mich für Induktion entschieden, weil die Platten sich damit sofort auf die gewünschte Temperatur regeln lassen und auch viel schneller aufheizen.
5 wichtige Fragen zur Auswahl der Elektrogeräte
- Passt die Kühlschrankgröße zur Anzahl der Haushaltsmitglieder?
- Hat der Kühlschrank mindestens eine Null-Grad-Zone?
- Wünschen Sie einen Backofen mit Kochautomatik und / oder Selbstreinigungsfunktion?
- Soll der Backofen eine Mikrowellenfunktion haben, oder möchte ich diese separat?
- Welche Abzugshaube bevorzugen Sie: Ablauft nach draußen oder Umluft?
💡TIPP: Kühlschränke mit Null-Grad-Zone halten Lebensmittel länger frisch. Die Bezeichnung für diese Kühltechnik variiert mitunter von Hersteller zu Hersteller.
Backofen – Selbstreinigungsfunktion
Selbstreinigende Backöfen nutzen üblicherweise eines der drei folgenden Prinzipien – jede dieser Methoden hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Pyrolyse: Bei der Pyrolyse wird der Backofen auf sehr hohe Temperaturen von etwa 500° C erhitzt. Bei der extremen Hitze brennen alle Essensreste und Fettspritzer im Inneren des Ofens zu Asche. Nach dem Abkühlen nimmt man sich ein feuchtes Tuch und wischt die Asche einfach weg. Eine überaus effektive Methode, welche jedoch relativ viel Energie verbraucht.
Katalyse: Die Katalytische Selbstreinigung basiert auf einer speziellen Beschichtung im Inneren des Backofens. Diese Beschichtung besteht aus porösem Material, das Fett und andere Verschmutzungen bei normalen Backtemperaturen absorbiert und zersetzt. Diese Methode ist energieeffizienter als Pyrolyse, die Beschichtung muss allerdings nach einiger Zeit erneuert werden.
Hydrolyse (oder Dampfreinigung): Bei dieser Methode wird Wasser in die Bodenwanne des Backofens gegossen, und der Ofen auf eine niedrige Temperatur erhitzt. Der entstehende Dampf weicht Schmutz und Fettreste auf, sodass sie leicht entfernt werden können. Eine umweltfreundliche Variante, die zudem weniger Energie verbraucht, dafür aber nicht ganz so effektiv bei starken Verschmutzungen wie die Pyrolyse ist.
Smart-Home-Technologien: Die Küche der Zukunft
Die Integration von Smart-Home-Technologien kann Ihre Küche revolutionieren. Stellen Sie sich vor, Ihr Ofen heizt sich automatisch vor, während Sie noch im Supermarkt sind, oder Ihre Kaffeemaschine beginnt mit dem Brühen, sobald Ihr Wecker klingelt. Solche smarten Geräte bieten nicht nur Komfort, sondern können auch zur Energieeffizienz beitragen, indem sie genau dann aktiv werden, wenn sie benötigt werden.
Ich erlebe selbst den großen Vorteil der Smart-Home-Funktion meiner Waschmaschine. Dank dieser Technologie kann ich die Waschmaschine bequem von meinem Arbeitsplatz aus starten. So ist die Wäsche genau dann fertig, wenn ich nach Hause komme, und ich kann sie direkt frisch und ohne unnötige Wartezeit aufhängen. Zum Zeitpunkt meiner Küchenplanung war diese Technik leider nicht vollständig ausgereift. Daher rate ich Ihnen, den möglichen Nutzen bei Ihrer Planung einzubeziehen.
Ergonomie und Bequemlichkeit in der neuen Küche
Eigentlich ist es Aufgabe des Küchenstudios, Ihnen eine ergonomische Küche zu konstruieren. Es schadet aber nicht, wenn Sie den Fachmann vor der Planung darauf hinweisen. Besonders wichtig ist hierbei die Höhe der Unterschränke samt Arbeitsplatte. Wird die nicht passend zu Ihrer Körpergröße konstruiert, sind Rückenschmerzen sicher die Folge.
Einen wichtigen Punkt habe ich noch für Sie – die Sitzgelegenheit in der Küche. Wenn Sie auf Tisch und Stühle nicht verzichten möchten, müssen Sie eventuell Abstriche an anderer Stelle machen – falls Sie nicht ausreichend Platz haben. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, eine Sitzgelegenheit in die Küchenzeile zu integrieren. Dort finden natürlich keine 10 Personen Platz, aber zumindest muss der Frühstückskaffee nicht mehr im Stehen eingenommen werden.
Lichtkonzepte: Mehr als nur Beleuchtung
Eine gute Beleuchtung ist entscheidend für die Atmosphäre und Funktionalität Ihrer Küche. Unterschiedliche Beleuchtungszonen für Arbeitsflächen, Essbereiche und Schränke können die Küche in ein völlig neues Licht rücken. LED-Unterbauleuchten, einstellbare Pendelleuchten über dem Esstisch oder Schrankinnenbeleuchtungen sind nicht nur praktisch, sondern setzen auch stilvolle Akzente.
Barrierefreiheit: Eine Küche für alle Lebenslagen
Auch wenn das Thema Barrierefreiheit noch etwas in der Ferne liegt, darf gern darüber nachgedacht werden. Denn eine Küche, die auch im Alter oder bei eingeschränkter Mobilität nutzbar bleibt, kann ein Lebensraum sein, der mit Ihnen wächst und sich anpasst. Höhenverstellbare Arbeitsflächen, unterfahrbare Kochfelder und ergonomisch gestaltete Schränke sind Beispiele für Elemente, die sowohl Komfort als auch Zugänglichkeit bieten.
Persönlicher Stil: Individualität in der Küchengestaltung
Zuletzt ist es wichtig, dass Ihre Küche Ihre Persönlichkeit widerspiegelt. Ob Sie es modern, traditionell oder ganz individuell mögen – lassen Sie Ihren persönlichen Stil in die Auswahl von Farben, Materialien und Designelementen einfließen. Denken Sie daran, es soll ihre Traumküche werden. Wählen Sie die Farbe der Küchenfronten allerdings mit Bedacht aus – Sie müssen jeden Tag damit leben!
💡TIPP: Das Material sollte pflegeleicht sein, denn auch eine neue Küche putzt sich nicht von allein.