Um die Spülmaschine ranken sich seit Jahren eine Vielzahl an Mythen. Sieben davon habe ich für Sie einmal unter die Lupe genommen.
Früher war sie noch Luxus pur, heute gehört Sie für viele genauso zur Kücheneinrichtung wie der Herd oder der Kühlschrank. Die Rede ist von der Spülmaschine. Seit den 1970er Jahren ist sie auch für den Privatgebrauch erschwinglich und hielt in immer mehr Haushalte Einzug. Heute sind mehr als 70 Prozent der deutschen Haushalte mit einem Geschirrspüler ausgestattet (Quelle: Statista).
Aber so beliebt der Geschirrspüler bei den Deutschen auch ist, so viele Mythen ranken sich um ihn. Um etwas Klarheit zu schaffen, möchten wir heute mit einigen von ihnen aufräumen.
Mythos 1: Geschirr wird nur sauber, wenn man es vorspült.
Noch immer hält sich dieser Mythos hartnäckig. Bei den ersten Spülmaschinen mag das noch so gewesen sein, dass man das Geschirr von Hand vorspülen musste. Dem ist heute aber nicht mehr so. Die technische Entwicklung der Spülmaschinen und die heutigen Geschirrspülmittel sorgen dafür, dass das Geschirr strahlend sauber wird. Ein Vorspülen ist daher in der Regel nicht notwendig.
Mythos 2: Spülmaschinen verbrauchen mehr Wasser als eine Handwäsche.
Ich habe damals von meiner Mutter gelernt, dass man die Spülmaschine nur im Ausnahmefall nutzen sollte, weil sie zu viel Wasser verbraucht. Auch heute hält sich diese Meinung noch hartnäckig. Dabei verbrauchen moderne Geräte nur etwa 10 Liter pro Spülgang, manche sogar noch weniger (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie). Und selbst 10 Jahre alte Geräte verbrauchen nur maximal 15 Liter. Im Vergleich dazu fasst ein Spülbecken gute 20 Liter Wasser, wenn nicht sogar mehr. Zwar werden Sie das Waschbecken nicht bis oben hin befüllen, aber in dem Wasser werden Sie nicht die gleiche Menge Geschirr sauber bekommen, wie im Geschirrspüler. Hinzu kommt, dass das geschirr oft auch noch unter klarem Wasser von Spülmittelresten befreit wird.
Mythos 3: Salz muss man dank Multi-Tabs nicht nachfüllen.
Im Handel erhältliche Multi-Tabs für die Spülmaschine enthalten neben Klarspüler oft auch schon das Salz. Da liegt die Vermutung nahe, dass man diese dann nicht extra noch nachfüllen muss.
Spülmaschinen verfügen über einen sogenannten Ionenaustauscher, der hartem Wasser Kalk entzieht und es so weicher macht. Dies sorgt zum einen für eine bessere Reinigung des Geschirrs und zum anderen wird so einer Kalkablage auf dem Geschirr – gut an milchigen Gläsern zu erkennen – in der Maschine vorgebeugt. Damit der Ionenaustauscher regenerieren und weiterhin seine Aufgaben erfüllen kann, müssen Sie das Spülmaschinensalz regelmäßig nachfüllen. Im Handel erhältliche Multi-Tabs enthalten zwar auch Salz, jedoch sind die enthaltenen Enthärtersubstanzen ab einer Wasserhärte von 21 Grad deutscher Härte nicht ausreichend, sodass zusätzliches Spülmaschinensalz erforderlich ist.
Tipp: Sie wissen nicht, wie hart Ihr Wasser ist? Die Wasserhärte können Sie bei Ihrem Wasserversorger erfragen. Alternativ können Sie die Wasserhärte auch selbst bestimmen. Dafür finden Sie im Handel Tests:
# Vorschau Produkt Bewertung Preis 1 AGUALEVE Wasserhärte Test - Deutsche Grad Härte... 7,49 EUR Zum Shop
Achtung: Verwenden Sie anstelle von Spülmaschinensalz niemals Speisesalz. Dieses enthält Zusätze, die den Ionenaustauscher schädigen können.
Mythos 4: Es ist egal, wie man die Spülmaschine belädt.
Immer wieder höre ich, dass das Geschirr in der Spülmaschine auch dann sauber wird, wenn man es ohne System durcheinander einräumt. Dem ist allerdings nicht so.. Denn nur ordentlich eingeräumtes Geschirr kann vernünftig gereinigt werden. So gibt es im Geschirrspüler beispielsweise verschiedene Bereiche, die für bestimmtes Geschirr vorgesehen sind. So kommen etwa Tassen und Gläser in den oberen Korb und Teller sowie Töpfe und Pfannen in den unteren Korb. Damit das Geschirr dann auch wirklich sauber wird, darf es nicht falsch herum in der Maschine stehen. Zudem muss gewährleistet sein, dass sich die Sprüharme ungehindert drehen können, sodass die Wasserstrahlen jedes Stück in der Maschine erreichen.
Tipp: Eine falsche Beladung des Geschirrspülers führt nicht nur zu einer schlechten Reinigungsleistung. Unter Umständen kann es auch zu einer Beschädigung empfindlicher Gläser kommen. Auf somat.de finden Sie hilfreiche Tipps, wie Sie Glasbruch im Geschirrspüler vorbeugen können.
Mythos 5: Man kann anstelle von Tabs oder Pulver auch Spülmittel verwenden.
Haben Sie auch schon einmal von der irrwitzigen Idee gehört, dass man ganz einfach Spülmittel in den Geschirrspüler geben kann? Dann hoffe ich, dass Sie das nicht ausprobiert haben. Denn im Gegensatz zu Spülmaschinentabs und Reinigungspulver bildet Handspülmittel Seifenschaum. Schon ein Tropfen kann zu so viel Schaum führen, dass er aus der Maschine austritt. Neben der Sauerei besteht die Gefahr, dass Seifenablagerungen im Geschirrspüler verschiedene Komponenten auf Dauer schädigen.
Tipp: Um den Schaum schnell aus der Maschine zu entfernen, helfen zum Beispiel Salz, Essig oder Öl. Sie sorgen dafür, dass sich der Schaum auflöst. Auch Eiswürfel sind eine gute Idee, sie sorgen dafür, dass der heiße Schaum schneller abkühlt und abgeschöpft werden kann.
Mythos 6: Spülmaschinen reinigen sich von selbst.
Sind Sie auch der Meinung, dass man einen Geschirrspüler nicht reinigen muss? Damit stehen Sie nicht allein dar. Dies ist jedoch ein Irrglaube, der einen üblen Geruch in der Maschine und auf dem sauberen Geschirr verursachen kann. Grund dafür ist, dass sich mit der Zeit Essensreste, Fett und Schmutz ansammeln. Daher ist es notwendig, den Filter regelmäßig unter sauberem Wasser abzuspülen. Zudem müssen auch die Sprüharme hin und wieder unter klarem Wasser und die Gummis mit einem Schwamm und etwas Spülmittel gereinigt werden. Es ist auch sinnvoll, nach der Reinigung ein bis zwei Esslöffel Natron in die leere Maschine zu geben, das Pulverfach mit Essig zu befüllen und den Geschirrspüler in einem Programm mit hoher Gradzahl laufen zu lassen.
Mythos 7: Eco-Programme verbrauchen mehr Wasser und Energie
Haben Sie schon einmal das Eco-Programm Ihrer Spülmaschine ausprobiert? Entgegen des Irrglaubens, dass dieses höhere Kosten verursacht, können Sie nicht nur von saubererem Geschirr profitieren, sondern auch Geld sparen. Denn trotz längerer Laufzeit verbraucht es weniger Wasser und auch weniger Energie. Das funktioniert, weil das Wasser nicht so stark erhitzt wird und dafür länger für den Spülvorgang genutzt wird. Auf diese Weise kann das Geschirr besser einweichen und wird letztlich sauberer.