Dill gehört mit zu den beliebtesten Küchenkräutern und lässt sich sogar im heimischen Garten anbauen. Noch dazu stecken in dem Kraut viele Vitamine.
Dillgurken hat so gut wie jeder schon einmal probiert. Sie sind ein regelrechtes Musterbeispiel dafür, wie sehr ein Gewürz Speisen verfeinern kann. Doch Dill kann noch mehr. Das beliebte Gewürz lässt sich auch als Tee genießen und trägt dazu bei, die Verdauung anzuregen. Dill hat nämlich viele gute Eigenschaften, die Sie sich zunutze machen können. Doch gibt es bei dem Verzehr, sowie der Verarbeitung auch einige Dinge zu beachten.
Herkunft von Dill
Dill wird auch als Dille oder Gurkenkraut bezeichnet und ist eine Pflanze, die zur Familie der Doldenblütler gehört. Ursprünglich wurde sie in Vorderasien und Indien kultiviert. Sie stellt jedoch keine großen Anforderungen an ihren Standort und die Nährstoffe im Boden. Daher kann sie praktisch überall wachsen. In Deutschland zählt Dill, welches im Lateinischen als Anethum graveolens bezeichnet wird, zum Beispiel zu den am häufigsten angebauten Gewürzen überhaupt.
Aussehen und Wuchs

Die Pflanze ist einjährig und wächst krautig. Ihre Bezeichnung als Dillfenchel hat sie aufgrund ihrer Beschaffenheit, denn sie ähnelt dem Fenchel in Bezug auf den Wuchs. So besitzt die Dillpflanze hohle Stängel und ist kaum verzweigt. Insgesamt erreicht sie eine Höhe von bis zu 100 Zentimetern und ist auch an ihrem typischen Geruch gut zu erkennen.
Zwischen Juli und August kommt es zur Blüte. Am Kraut wachsen dann gelbe Blütendolden heran, die auch für Insekten interessant sind. Diese Teile der Pflanze werden hauptsächlich zu Heilzwecken eingesetzt. Prinzipiell können Sie jedoch auch die Blätter und Früchte zum Verzehr verwenden. Geerntet wird den ganzen Sommer über.
Verschiedene Arten von Dill
Dill ist nicht gleich Dill. So ergeben sich aus dem Dillkraut verschiedene Untergruppen, die jeweils andere Eigenschaften aufweisen. Dies zeigt sich vor allem anhand des Geschmacks. Demnach werden sie zu unterschiedlichen Zwecken verwendet. Besonders bekannt sind:
- Anatolischer Dill: Diese Variante wird überwiegend dazu verwendet, wenn Dill auf konventionellem Weg kultiviert werden soll.
- Gartendill: Er wird auch als Tetra-Dill bezeichnet und ist eine Zuchtform, die sich der Wildform extrem annähert. Die Blätter sind bei diesen Dillpflanzen sehr viel aromatischer als bei anderen Varianten.
- Ackerdill: Hierbei handelt es sich um die ursprüngliche Wildform, die Sie auch auf dem freien Feld finden könnten.
- Indischer Dill: Eine Zuchtform, die mit einem höheren Gehalt an ätherischen Ölen aufwarten kann. Sie wird daher eher zu Heilzwecken eingesetzt.
Wissenswertes über Dill
Neben den Eckdaten zur Dillpflanze gibt es noch ein paar andere interessante Fakten, die es über Dill zu wissen gibt:
- Im Mittelalter wurde die Dillpflanze sehr geschätzt. Damals setzte man sie nicht nur in der Küche ein, sondern auch zur Vertreibung böser Geister.
- Dill kann nach der Ernte problemlos eingefroren werden. Daneben ist eine Konservierung in Öl möglich.
- Er sollte vor dem Verzehr oder Gebrauch möglichst frisch gepflückt werden, denn sein Aroma verfliegt schnell.
- Getrockneter Dill ist eine Alternative für die frische Variante, doch sollten Sie hier darauf achten, dass es sich ausschließlich um Dillspitzen handelt.
- Im Handel sind unterschiedliche Sorten an Dillsamen für die heimische Anzucht erhältlich. ‘Tetra Dill‘ und ‘Vierling‘ sind schnell wachsende Sorten, die Sie zu Hause gut für den Einsatz in der Küche verwenden können. Dagegen ist die Sorte ‘Elefant‘ ein Spätblüher.
Wie wird Dill in der Küche verwendet?

Dill lässt sich besonders gut im Sommer ernten, wo er auch vorwiegend in der Küche eingesetzt wird. Es ist eines der beliebtesten Würzkräuter, denn Dill gibt ein angenehmes Aroma ab und lässt sich gleichzeitig mit anderen Gewürzen hervorragend kombinieren. Die Geschmacksnoten von Dill sind krautig, mild, aber auch leicht süßlich. Daher lassen sich die folgenden Speisen sehr gut mit Dill verfeinern:
- Fleisch- und Fischgerichte
- Salate
- Marinaden
- Kartoffelgerichte
- Suppen
Je nach Gericht wird der Dill entweder zerhackt oder zerstoßen. Dann kann er seinen vollen Geschmack entfalten. Wichtig hierbei ist, dass das Gewürz relativ spät in die Speise gelangt, um die Verflüchtigung des Aromas zu verhindern.
Besitzt Dill auch eine heilende Wirkung?
Dill wurde in der Geschichte schon sehr früh als Heilpflanze eingesetzt. Dabei wurden die Eigenschaften der Pflanze zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Dill gilt z. B. als
- wundheilend
- schmerzlindernd
- durchblutungsfördernd
- appetitanregend
- krampflösend
- zum Teil antibakteriell
- verdauungsfördernd
Neben der Linderung von Magen-Darm-Beschwerden wird er bei Völlegefühl, Durchfall und Blähungen eingesetzt. Er hilft jedoch auch gegen Probleme wie Sodbrennen. Müttern soll die Gabe von Dill auch dabei geholfen haben, den Milchfluss anzuregen. Durch die antibakteriell wirkenden Eigenschaften wurde Dill jedoch auch gerne dazu eingesetzt, um Hämorrhoiden zu behandeln und Kopfläuse loszuwerden. Die klinische Wirkung wird in diesem Bezug jedoch angezweifelt.
Beachten Sie:
Traditionell wird Dill in der Volksmedizin gelegentlich zur Förderung der Menstruation oder zur Anregung der Wehen eingesetzt. Diese Wirkung ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt, aber aus Sicherheitsgründen sollten schwangere Frauen große Mengen Dill oder konzentrierte Dillpräparate (z. B. Dillöl) lieber meiden.
Wie bei vielen Kräutern kann auch Dill bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen. Diese treten zwar selten auf, können aber durchaus unangenehm sein. Menschen mit einer bekannten Kreuzallergie zu Sellerie, Karotten oder Beifuß sollten besonders vorsichtig sein, da Dill zur gleichen Pflanzenfamilie (Doldenblütler) gehört und möglicherweise ähnliche Reizstoffe enthält.
Alles zu den Nährwerten und Inhaltsstoffen
Dill enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Diese schlüsseln sich wie folgt auf (Die Angaben entsprechen jeweils 100 Gramm Dill):
| Nährstoff | Menge |
| Energie | 55 kcal |
| Fett | 0,8 g |
| Kohlenhydrate | 8,0 g |
| Eiweiß | 3,7 g |
| Ballaststoffe | 5,3 g |
| Vitamin A | 6100 μg |
| Vitamin B1 | 190 μg |
| Vitamin B2 | 430 μg |
| Vitamin B3 | 2400 μg |
| Vitamin B5 | 300 μg |
| Vitamin B6 | 300 μg |
| Vitamin B7 | 2,0 μg |
| Vitamin C | 70000 μg |
| Vitamin E | 1700 μg |
| Natrium | 27 mg |
| Kalium | 647 mg |
| Kalzium | 230 mg |
| Magnesium | 28 mg |
| Phosphor | 85 mg |
| Eisen | 5500 μg |
| Zink | 1800 μg |
| Kupfer | 220 μg |
| Mangan | 2700 μg |
Neben seinem hohen Gehalt an Vitamin C weist Dill auch einen erheblichen Anteil an Vitamin A auf. Beides ist für den menschlichen Organismus essenziell und daher ist das Gewächs nicht zu verachten.
Rezepte rund um Dill
🧑🏻🍳 Dill-Gurkensalat

Der Dill-Gurkensalat ist ein echter Klassiker. Durch die Kombination aus frischer Gurke, feinem Dill und einem leichten Dressing entsteht ein unverwechselbarer Geschmack, der zu vielen traditionellen Gerichten passt.
Zutaten:
- 1 große Salatgurke
- 150 Gramm Joghurt
- 1 Esslöffel Essig
- 1 Teelöffel Senf
- 1 Zwiebel
- 6 Esslöffel Dillspitzen
- Pfeffer, Salz und Zucker
Zubereitung:
- Die Salatgurke schälen und in eine Schüssel hobeln.
- Anschließend den Joghurt, Essig und Senf zusammen in ein Schälchen gegeben und gut miteinander vermischt.
- Zum Abschmecken kommen Pfeffer, Salz und Zucker hinzu.
- Nun müssen Sie nur noch die Zwiebel schälen und kleinschneiden.
- Die Zwiebel zusammen mit den Dillspitzen in das Dressing gegeben.
- Zum Abschluss einfach das Dressing mit den Gurkenscheiben vermischen und kurz durchziehen lassen.
🧑🏻🍳 Gurkensuppe mit Dill

Diese kalte Gurkensuppe mit Dill ist eine wahre Erfrischung an heißen Sommertagen und dabei sehr leicht und kalorienarm. Perfekt als Vorspeise oder leichter Lunch.
Zutaten für 4 Personen:
- 1 große Salatgurke
- 250 g Naturjoghurt
- 200 ml kalte Gemüsebrühe
- 1 kleine Knoblauchzehe
- Saft von ½ Zitrone
- 1 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer
- ½ Bund Dill
- Frühlingszwiebeln oder Schnittlauch
Zubereitung:
- Die Gurke schälen, längs halbieren und die Kerne mit einem Löffel entfernen. Danach grob würfeln.
- Gurkenwürfel, Joghurt, Brühe, Knoblauch, Zitronensaft und Olivenöl in einem Mixer fein pürieren.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wenn Sie möchten, können Sie auch einen Hauch Cayennepfeffer oder ein wenig Kreuzkümmel hinzufügen.
- Den Dill fein hacken und unter die Suppe mischen.
- Die Suppe mindestens 1 Stunde kalt stellen. Vor dem Servieren mit Frühlingszwiebeln oder Schnittlauch garnieren.
🧑🏻🍳 Kartoffelsalat mit Joghurt-Dill-Dressing

Dieser Kartoffelsalat ist die perfekte Alternative zur klassischen Variante nur mit Mayonnaise. Durch das Joghurt-Dressing wird er angenehm frisch, während der Dill für das typische Aroma sorgt.
Zutaten für 4 Personen:
- 1 kg festkochende Kartoffeln
- 200 g griechischer Joghurt
- 2 EL Mayonnaise
- 1 TL Senf (mittelscharf)
- 1 EL Weißweinessig oder Apfelessig
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- ½ Bund frischer Dill
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 kleine rote Zwiebel
- 1 TL Zucker (optional)
Zubereitung:
- Schälen Sie die Kartoffeln nicht, sondern kochen Sie sie in Salzwasser etwa 20 Minuten, bis sie gar, aber noch bissfest sind. Danach abgießen, abkühlen lassen und pellen.
- Die rote Zwiebel in feine Würfel schneiden, die Frühlingszwiebeln in dünne Ringe.
- Den Dill waschen, trocken schütteln und fein hacken.
- Joghurt, Mayonnaise, Senf, Essig, Salz, Pfeffer und optional Zucker oder Zuckerersatz in einer Schüssel verrühren. Dann den gehackten Dill und die Zwiebeln unterheben.
- Die gepellten Kartoffeln in Scheiben schneiden und vorsichtig unter das Dressing heben.
- Den Salat mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. So entfalten sich die Aromen besonders gut.
Dieser Salat passt hervorragend zu Gegrilltem, aber auch als leichtes Hauptgericht mit etwas Räucherlachs oder Ei.










