Auch Kinder können im Haushalt kleinere Aufgaben übernehmen. Hilfreich ist es dabei einen Haushaltsplan zu erstellen. Ich erkläre hier, wie es geht.
Um bei Kindern das Pflichtbewusstsein zu schulen, kann es nützlich sein, wenn Sie Ihre Kinder im Haushalt einbinden. Doch inwiefern dürfen Kinder eigentlich involviert sein? Zudem stellt sich die Frage, wie man Kindern die manchmal unleidliche Hausarbeit schmackhaft machen kann. All das erkläre ich hier.
Was unterscheidet einen Haushaltsplan für Erwachsene und Familien von dem für Kinder?
Damit die Aufgaben im Haushalt nicht immer nur an einem hängen bleiben, lässt sich die Arbeitsverteilung auch auf die Kinder ausweiten. In der Regel wird hierfür ein Haushaltsplan aufgestellt. In ihm sind sämtliche Aufgaben enthalten, mit dem Hinweis darauf, wer sie wann erledigen soll. Doch worin unterscheidet sich der Haushaltsplan von Erwachsenen bzw. der Haushaltsplan für die Familie von dem für Kinder?
Im Vergleich zum Haushaltsplan für Erwachsene wird in erster Linie nach der Art der Aufgaben unterschieden. Zum Beispiel sind Kinder noch nicht in der Lage, die Wäsche zu waschen oder den Boden zu putzen. Doch je nach Altersklasse gibt es bereits Aufgaben, die von ihnen ganz einfach zu erledigen sind. Wichtig ist, dass sie dabei nicht überfordert werden. Gleichwohl muss der Haushaltsplan eine gewisse Motivationshilfe darstellen. Denn nicht unbedingt haben Kinder auch die Lust dazu, die ihnen gestellten Aufgaben zu erledigen.
Im Vergleich zum Haushaltsplan für die Familie geht es beim Haushaltsplan für Kinder eben nur um die Kleinen. Die Eltern werden in den Plan nicht einbezogen. Gerade bei mehreren Kindern kann ein derartiger Plan für Motivation sorgen, da sich die Kinder dann besonders bemühen, ihre Aufgaben zu erledigen und „der/die Erste/r“ zu sein. Mama und Papa sind bei der Erledigung ihrer Aufgaben meist viel schneller und könnten demnach demotivierend wirken. Deshalb ist ein Plan nur für Kinder manchmal viel sinnvoller.
Welche Aufgaben kann ein Kind im Haushalt erledigen?
Zwar handelt es sich hauptsächlich um Nebenaufgaben, die von Kindern erledigt werden können, doch bindet es sie aktiv mit in den Haushalt ein und vermittelt ihnen gleichzeitig ein gewisses Verantwortungsgefühl. Die besagten Aufgaben können zum Beispiel sein:
- Tisch decken und wieder abräumen
- Spülmaschine ausräumen
- Waschbecken reinigen
- Frisch gewaschene Wäsche falten
- Altglas wegbringen
- Schuhe putzen
- Haustier füttern
- Wäsche einsammeln und in den Wäscheraum bringen
Ausschlaggebend ist hierbei selbstverständlich immer das Alter. Wer noch nicht genau einschätzen kann, was er seinem Kind auftragen kann, tastet sich langsam voran. Viele Kinder sind schon sehr gut dazu in der Lage, kleinere Aufgaben zu übernehmen, die zu Beginn zu schwer erscheinen. Lesetipp: Müssen Kinder im Haushalt helfen? Das ist die rechtliche Situation.
Wie werden Kinder richtig motiviert?
Wenn es anfangs mit dem Pflichtbewusstsein noch nicht so recht funktioniert, hilft es bei Kindern häufig, ihnen eine Belohnung in Aussicht zu stellen. Am besten lässt sich diese mit einem Punktesystem verbinden. Das bedeutet, man vergibt für jede korrekt erledigte Aufgabe Punkte. Hat das Kind eine bestimmte Anzahl von Punkten gesammelt, darf es sich etwas wünschen oder bekommt eine festgelegte Belohnung.
Einziges Manko: Manche Kinder erwarten auch nach einer gewissen Zeit, wenn sie bereits älter sind, noch immer eine Belohnung. Sie dann davon zu überzeugen, dass sie nicht immer eine erwarten dürfen, könnte schwierig werden.
Generell ist es immer sinnvoll, ein Kind zwar zu motivieren, ihm jedoch auch klarzumachen, dass eine gewisse Anteilnahme an der Hausarbeit selbstverständlich ist. Daher sind Belohnungen zwar von Zeit zu Zeit in Ordnung, sollten jedoch nicht die Regel sein. Viele Kinder lernen mit dem Alter auch, dass ein ausgiebiges Lob ebenso schön sein kann, wie zum Beispiel eine materielle Belohnung.
Die Gestaltung des Haushaltsplans für Kinder
Ausschlaggebend für die Attraktivität des Haushaltsplans ist oftmals seine Gestaltung. Ein schlichtes Blatt Papier mit ein paar Notizen regt Kinder nicht besonders dazu an, ihre Aufgaben zu erfüllen. Verwenden Sie stattdessen bunte Stifte, Klebezettel oder vielleicht sogar Stempel, sieht das Ganze schon wieder anders aus. Ich empfehle daher, die folgenden Elemente zu nutzen:
Element | Erläuterung |
Bunte Schrift | Teilen Sie eine bestimmte Farbe einem Kind zu, kann dies optisch sehr ansprechend für das Kind sein. Der gesamte Plan wirkt insgesamt attraktiver. Sind mehrere Kinder im Haus, kann der Plan sehr bunt ausfallen. |
Stempel | Als Belohnung können Sie für die Erledigung einer Aufgabe einen Stempel einsetzen. Vielleicht besitzt auch hierbei jedes Kind im Haushalt seinen eigenen Stempel. Sie motivieren das Kind zur Erledigung der Aufgabe und gestalten den Plan interaktiver. |
Klebepunkte | Klebepunkte in unterschiedlichen Farben können ebenfalls ansprechend sein. Sie werden von den Kindern einfach auf den Plan geklebt, wenn die Aufgabe erledigt ist. |
Magnete | Sie sind besonders ideal, wenn der Plan mehrfach verwendet werden soll. Das Kind kann mit seiner Hilfe einfach abhaken, wenn es eine Aufgabe erledigt hat. |
Früher wurden als Grundlage große Bögen aus Karton benutzt. Heutzutage geht man eher dazu über, Magnettafeln einzusetzen, die sich immer wieder verwenden lassen. Glücklicherweise gibt es für diese Modelle auch verschiedenfarbige Stifte, damit die Gestaltung für die Kinder etwas interessanter ist.
Neben den Gestaltungsmöglichkeiten sollten Sie selbstverständlich den Inhalt nicht vergessen. Welche Punkte sind wichtig für das Kind? Zu bedenken gilt hierbei, dass manche Kinder noch nicht verstehen, welche Aufgabe sie wann erledigen sollen. Daher ist es immer empfehlenswert, auf die folgende Aufteilung zurückzugreifen:
- Genaue Auflistung der Aufgaben anhand der Wochentage ist sinnvoll.
- Bei mehreren Kindern im Haushalt: Welches Kind soll die Aufgabe erledigen?
- Wenn es mehrere Aufgaben pro Tag gibt, sollten möglicherweise ungefähre oder genaue Uhrzeiten eingefügt werden.
- Es sollte immer eine Möglichkeit zur Kennzeichnung geben, damit das Kind abhaken kann, wenn es die Aufgabe erledigt hat. Dies gibt nicht nur den Eltern die Sicherheit, dass die Aufgabe erledigt ist. Für das Kind ist es gleichzeitig eine Motivation.
- Spezielle Aufgaben, die mehr Verantwortung bedeuten, sollten detailliert erklärt werden (zum Beispiel das Füttern der Haustiere).
Haushaltsplan für Kinder – Meine Empfehlungen
Welcher Zeitraum sollte abgedeckt werden?
Für gewöhnlich erstellen manche Haushalte einen Plan, der sich über den ganzen Monat erstreckt. Bei Kindern ist dies jedoch nicht zwingend sinnvoll, da bei ihnen noch andere Verpflichtungen im Vordergrund stehen, die auch kurzfristig auftreten können. Kommt es zum Beispiel zu einer verstärkten Lernzeit, weil die Kinder in der Schule Tests und Arbeiten schreiben, können manche Erledigungen möglicherweise nicht eingehalten werden. Daher ist es durchaus empfehlenswert, mit den Kindern gemeinsam einen Plan zu erarbeiten, der sich über eine oder höchstens zwei Wochen erstreckt.
Durch die regelmäßige Koordinierung lernen die Kinder, dass die Arbeiten regelmäßig anfallen und geraten weniger in Vergessenheit. Werden sie in die Gestaltung eingebunden, fühlen sie sich auch eher verantwortlich.