Der Spülkasten vom WC wird bei der Reinigung gern mal vernachlässigt. Dabei ist es enorm wichtig, diesen in regelmäßigen Abständen zu entkalken.
Dass Waschmaschinen und Wasserkocher in regelmäßigen Abständen von Kalk befreit werden sollten, dürfte den meisten Menschen bewusst sein. Dass das Entkalken des Spülkastens mindestens genauso wichtig ist, vergessen hingegen viele. Denn alle Haushaltsgeräte, die mit großen Mengen an Leitungswasser genutzt werden, setzen früher oder später einfach Kalk an. Wie hart Ihr Wasser ist, ist dabei einer der Faktoren, der darüber entscheidet, wie schnell sich wie viel Kalk bildet.
Eine extrem hohe Wasserhärte bedeutet entsprechend, dass auch der Spülkasten häufiger entkalkt werden sollte, als dies in Regionen mit weichem Wasser der Fall ist. Wer den eigenen WC-Spülkasten einmal pro Jahr entkalkt, geht jedoch in der Regel auf Nummer sicher. In Mietwohnungen ist es sicherlich clever, den Spülkasten kurz nach dem Einzug zu entkalken. Dann behalten die Mieter den Überblick, wann die Jahresfrist erneut verstrichen ist. Doch wie genau funktioniert das Entkalken des Spülkastens eigentlich?
Verkalkten Spülkasten erkennen
Spätestens dann, wenn die eigene Toilette deutliche Anzeichen aufweist, dass der Spülkasten verkalkt ist, ist es an der Zeit, etwas dagegen zu tun. Ob der Spülkasten dringend entkalkt werden sollte, lässt sich in der Tat an möglichen Rückständen in der Toilettenschüssel selbst ablesen. Sofern sich dort ein braun-gelber oder ein weiß-grauer Rand bildet, ist es unbedingt an der Zeit, den Spülkasten zu entkalken. Dieser Rand ist auf der Höhe der oberen Wasserkante des stehenden Toilettenwassers auszumachen.
Auch diese Indizien deuten auf den Entkalkungsbedarf bei der eigenen Toilette hin:
- Schmutzpartikel in der Toilette oder dem Spülkasten zu entdecken
- Sandteilchen im Spülkasten oder der Toilette zu sehen
Diese feinen Partikel stammen ursprünglich aus dem Grundwasser, aus dem das Leitungswasser für den Hausgebrauch gewonnen wird. Auch sie können sich bei einer verkalkten Toilette schnell in der Toilettenschüssel sowie im Spülkasten selbst ablagern. Wenn die Toilette sich von selbst mit Wasser befüllt, ohne dass die Spülung betätigt wurde, ist dies als ein weiteres Indiz zu werten. Für laufendes Toilettenwasser kann es natürlich auch andere Auslöser geben. In diesem Fall sollte jedoch zumindest überprüft werden, ob sich die laufende Toilettenspülung nicht vielleicht doch durch das Entkalken des Spülkastens beheben lässt.
Regelmäßige Entkalkung wichtig
Wasser ist ein kostbares Gut. Ein verkalkter Spülkasten kann allerdings dazu führen, dass das Toilettenwasser von ganz alleine fließt, auch wenn die Spülung gerade gar nicht betätigt wurde. Dabei handelt es sich demnach um eine ungemeine Ressourcen-Verschwendung. Noch dazu verursacht dies auch zusätzliche Kosten. Für das Wasser, das grundlos die Toilette herunterfließt, müssen die Eigenheimbesitzer oder Mieter schließlich dennoch bezahlen.
⚡ACHTUNG: Das Loch, welches eine fließende Toilettenspülung in die eigene Haushaltskasse reißen kann, ist durchaus nicht zu unterschätzen. Daher ist es so wichtig, schnellstmöglich effektiv gegen dieses Problem anzugehen. Binnen gerade einmal einer Stunde können bis zu 20 Liter Wasser ungenutzt verloren gehen. Dies entspricht einer Wassermenge von 480 Litern pro Tag. Auf ein Jahr hochgerechnet handelt es sich somit um mehr als 175.000 Liter Wasser, die einfach so die Toilette herunterfließen und gleichzeitig hohe Kosten verursachen.
Noch dazu können übermäßig viele Kalkablagerungen nicht nur dazu führen, dass die Mechanik des Spülkastens und der Toilette in Mitleidenschaft gezogen werden. Vielmehr kann es auch zu Schäden kommen, die den Austausch des Spülkastens oder einzelner Teile erforderlich machen. Auch das kostet Geld.
Überdies hat sich Kalk als optimaler Nährboden für die verschiedensten Arten von Bakterien erwiesen. Wer für einen möglichst hohen Hygienestandard im eigenen Bad sorgen will, tut daher gut daran, die Toilette erst gar nicht übermäßig verkalken zu lassen.
Hausmittel zum Entkalken des Spülkastens
Natürlich muss es nicht eine teure, geballte Chemiekeule sein, um den eigenen Spülkasten von Kalk zu befreien. Vielmehr gibt es auch Hausmittel, die sich nicht nur beim Entkalken des eigenen Wasserkochers bewährt haben.
Folgende Hausmittel können auch beim Spülkasten im Kampf gegen Kalk zum Einsatz kommen:
- Zitronensäure
- Essigessenz
Essigessenz
Essigessenz bietet sich vor allem deshalb zum Entkalken von Spülmaschinen, Spülkästen, Wasserkochern, Waschmaschinen und Co. an, da dieses Mittel ohne schädliche Chemikalien auskommt. Die Essenz ist nicht nur relativ kostengünstig im Drogeriemarkt erhältlich, sondern auch leicht und effektiv anzuwenden.
Zitronensäure
Wahlweise in flüssiger sowie in Pulverform steht Zitronensäure in jeder gut sortierten Drogerie zur Verfügung. Dabei ist davon auszugehen, dass Zitronensäure mit einem noch stärkeren Reinigungseffekt als Essigessenz einhergeht. Vor allem dann, wenn es sich um sehr hartnäckigen Kalk oder starke Verschmutzungen, die sich über einen langen Zeitraum hinweg gebildet haben, handelt, ist Zitronensäure in einer der genannten Darreichungsformen daher meist die bessere Wahl.
💡TIPP: Wenn Sie eine Bestandsimmobilie gekauft haben oder als Mieter frisch in eine Wohnung eingezogen sind, ist meist unklar, wann die Toilettenspülung zum letzten Mal entkalkt worden ist. Daher kann es sich durchaus um extrem hartnäckige Kalkablagerungen handeln, die nun beseitigt werden wollen. Deswegen ist es durchaus sinnvoll, gleich von Anfang an auf Zitronensäure zurückzugreifen.
Hausmittel bei extrem starken Kalkablagerungen
Sofern es sich um extrem starke Kalkablagerungen handelt, gibt es ein noch potenteres Hausmittel, welches beim Entkalkten des heimischen Spülkastens zum Einsatz kommen kann. Die Rede ist von verdünnter Salzsäure. Eine Säurekonzentration von 20 bis 30 Prozent und ein Mischverhältnis von 1:10 sind dabei zu empfehlen. Dass die Säure wirkt, können Sie sogar hören. Denn die Reinigungsreaktion ist an einem zischenden Geräusch sehr gut zu erkennen.
Allerdings gilt es zu bedenken, dass Salzsäure nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen sollte, da die Säure über das Toilettenwasser schließlich dem Wasserkreislauf zugeführt wird. Zudem handelt es sich bei Salzsäure um einen potenziell gesundheitsschädigenden Reiniger. Beim falschen Umgang mit Salzsäure kann es zum Beispiel zu überaus unschönen Verätzungen mit hässlichen Narben kommen. Gerade in Haushalten mit Kindern ist daher besondere Vorsicht im Umgang mit diesem Reiniger geboten.
💡TIPP: Wer möchte, kann auch auf fertige Reiniger zurückgreifen, die in der Drogerie zur Reinigung des Wasserkastens angeboten werden. Bei diesen Mitteln wird eine schnelle sowie eine einfache Handhabung versprochen. Allerdings ist der Stückpreis pro Reinigungsvorgang häufig deutlich höher bemessen, als wenn Sie auf eines der genannten Hausmittel zurückgreifen.
Zudem ist bei den professionellen Reinigungsmitteln häufig mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit von Hautreizungen sowie schweren Augenreizungen auszugehen, sofern es zu einem Kontakt mit dem Reiniger kommt. Die Nutzung von Handschuhen zum Schutz der Haut ist daher ein Muss. Weiterer Vorteil der professionellen Reiniger: Sie halten mitunter für mehrere Hundert Spülungen, sodass sie besonders effektiv gegen Kalk angehen – und das auch auf Dauer.
Spülkasten entkalken – so geht’s!
Schritt 1 – Deckel und alle beweglichen Teile entfernen
Bei Toiletten mit einem frei stehenden Spülkasten gestaltet sich das Entkalken deutlich leichter als bei einer Toilette mit einem modernen Unterputzspülkasten. Schließlich kann bei einem Spülkasten der ersten Sorte einfach der Deckel abgenommen werden und schon kann das Entkalken fast losgehen. Ideal ist es, wenn die beweglichen Komponenten des Spülkastens zunächst ausgebaut werden. Bei diesem Arbeitsschritt ist das Tragen von Gummihandschuhen zum Schutz der eigenen Hände natürlich sinnvoll.
Wenn ein Unterputzspülkasten von Kalk befreit werden soll, gilt es zunächst, die Plastikabdeckung von der Wand zu entfernen. Diese wurde meist mit dem sich in der Wand befindenden Spülkasten verschraubt. Sobald der Spülkasten freigelegt wurde, unterscheidet sich das Vorgehen beim Entkalken des Spülkastens nicht nennenswert von der Entkalkung eines frei stehenden Spülkastens.
Schritt 2 – Reinigen und zusammenbauen
Diese Teile können dann in eine separate Schüssel mit dem bevorzugten Reinigungsmittel gelegt werden, um sie von allen Seiten zu entkalken. Sofern die Einzelteile zum Teil zu groß sind, um sie in eine Schüssel zu legen, oder sie sehr starke Kalkablagerungen aufweisen, hat sich ein anderes Vorgehen bewährt. Küchenrolle oder Toilettenpapier kann zunächst in den jeweiligen Reiniger getunkt werden. Die mit dem Reiniger getränkten Papierstreifen sind dann auf den Stellen mit den Kalkablagerungen zu platzieren.
Auch in den Spülkasten selbst sollte nun eine ordentliche Portion Essigessenz oder Zitronensäure gegeben werden. Ideal ist es, wenn der Reiniger mindestens eine Nacht lang einweichen kann. Solange kann die Toilette also nicht regulär gespült werden. Nachdem diese Frist verstrichen ist, können die beweglichen Einzelteile wieder in den Spülkasten eingebaut werden. Indessen ist es sinnvoll, die Toilettenspülung mehrere Male zu betätigen.
Schritt 3 – Kalkablagerungen im WC umgehend entfernen
Falls sich die gelösten Kalkablagerungen jetzt unansehnlich in der Toilettenschüssel sammeln, gilt es auch diese zu reinigen. Diese lassen sich am besten lösen, wenn Sie die Schüssel sofort reinigen.
Schnellanleitung zum Spülkasten entkalken
Um Ihnen einen praktischen, leicht verständlichen Guide mit an die Hand zu geben, haben wir die wichtigsten Arbeitsschritte beim Entkalken Ihres Spülkastens hier noch einmal übersichtlich für Sie zusammengefasst. Gehen Sie in der Praxis ganz einfach wie folgt vor:
- Den Deckel des Spülkastens entweder entfernen (bei einem frei stehenden Spülkasten) oder die Abdeckung von der Wand abschrauben (bei einem Unterputzspülkasten), um Zugang zum Inneren des Spülkastens zu erhalten
- Jetzt die beweglichen Teile ausbauen.
- Diese über Nacht in einer Mischung aus Wasser und dem jeweiligen Reiniger einlegen.
- Bei sehr hartnäckigen Kalkablagerungen: Küchenrolle oder Toilettenpapier mit dem Reiniger tränken und die feuchten Papierstreifen direkt auf die verkalkten Stellen legen.
- Eine großzügige Portion des Reinigungsmittels unmittelbar in den Spülkasten schütten.
- Den Reiniger mindestens eine Nacht, gern auch länger, einwirken lassen, ohne dass die Toilette während dieses Zeitraums betätigt wird.
- Die beweglichen Einzelteile wieder in den Spülkasten einbauen.
- Dann den Spülkasten verschließen.
- Die Spülung der Toilette ein paar Mal betätigen, damit der gelöste Schmutz abtransportiert werden kann.
- Abschließend die Toilettenschüssel bei Bedarf mit dem geeigneten Reiniger ebenfalls gründlich reinigen und von dem gelösten Kalk befreien.
Wie Sie sehen, können Sie Ihren Spülkasten im Handumdrehen von Kalk befreien. Sofern die erste Behandlung nicht ausreichend war, kann die Prozedur erneut wiederholt werden. Dies bietet sich an, falls der Spülkasten am nächsten Morgen weiterhin einen sehr verkalkten Eindruck macht.
Verkalktem Spülkasten effektiv vorbeugen
Auch aufgrund der Tatsache, wie viele Hundert Liter Wasser bei einer ständig laufenden Klospülung an nur einem einzigen Tag verbraucht werden, ist es sinnvoll, dem Verkalken des heimischen Spülkastens effektiv vorzubeugen. Dies gilt besonders in Regionen, die für ihr besonders hartes, sehr kalkreiches Wasser bekannt sind. Die einfachste Möglichkeit, einer übermäßigen Bildung von Kalk im eigenen Spülkasten vorzubeugen, besteht dabei darin, in regelmäßigen Abständen spezielle Antikalk-Tabs in den Kasten zu geben. Somit kann Kalk daran gehindert werden, sich hartnäckig an den Wänden sowie den einzelnen Bestandteilen der Spülkasten-Mechanik abzusetzen.
Alle Eigenheimbesitzer können jedoch noch einen Schritt weitergehen. Sie können darüber nachdenken, sich ein spezielles System zur gezielten Wasserenthärtung anzuschaffen. Davon profitiert nicht nur der eigene Spülkasten.
Hartes Wasser setzt schließlich auch diesen Haushaltsgeräten im Laufe der Zeit gehörig zu:
- Spülmaschine
- Waschmaschine
- Wasserkocher
Allerdings ist die Installation eines Wasserenthärtungssystems mit entsprechend hohen Kosten verbunden. Daher ist es durchaus sinnvoll, eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufzustellen und in diesem Zusammenhang zu hinterfragen, ob es vielleicht kostengünstigere Methoden gibt, wie die Entstehung von Kalk verhindert werden kann. Dass sich irgendwann Kalk bilden wird, ist bei einem Ausbleiben jeglicher Maßnahmen jedoch sicher.
Im folgenden Video wird die gesamte Problematik noch einmal für Sie zusammengefasst.